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„Die hagebau hat ihre Schlagkraft enorm erhöht – davon profitieren unsere Gesellschafter jetzt“

Robert Grieshofer neuer stellvertretender Vorsitzender des hagebau-Aufsichtsrats
Soltau/Wien/Traun, 01.08.2023. Mag. Robert Grieshofer, Geschäftsführender Direktor der C. Bergmann KG in Traun, ist neuer Stellvertretender Vorsitzender des hagebau Aufsichtsrats. Das Besondere an dieser Wahl: Zum ersten Mal übernimmt ein Österreicher Führungsverantwortung im obersten Gremium der Baustoff- und Baumarktkooperation mit Sitz im norddeutschen Soltau. Wird die hagebau durch diese Entscheidung, die Ende Juni bei der Gesellschafterversammlung in Wien getroffen wurde, jetzt „österreichischer“? Welche Akzente will Grieshofer setzen? Diese Fragen beantwortet der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende im Interview.

Herr Grieshofer, wird sich die hagebau durch Ihre Wahl zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden verändern und wird sie dadurch „österreichischer“?
Grieshofer: Ich hoffe, dass es nur Änderungen zum Positiven sein werden. Ich arbeite bereits seit zehn Jahren im hagebau Aufsichtsrat mit, und da spielt es aus meiner Sicht keine Rolle, ob man Deutscher oder Österreicher ist. Wir wollen gemeinsam besser werden. Die hagebau ist schon seit 1995 in Österreich aktiv, heute bringen sich rund 35 Gesellschafter mit 120 Standorten in die gemeinsame Kooperation mit den deutschen Gesellschaftern ein.

Wie ist aktuell die Marktentwicklung in Deutschland und Österreich? Gibt es Unterschiede?
Grieshofer: Die Marktsituation ist in beiden Ländern derzeit ähnlich schwierig, vor allem im Fachhandel. Während wir in den tiefbaunahen Bereichen eine stabile Nachfrage verzeichnen, sind im Hochbau deutliche Rückgänge zu spüren. Steigende Zinsen, hohe Baukosten – dieser Cocktail führt dazu, dass das Bauen schwieriger geworden ist. In Österreich kommt noch eine restriktivere Kreditvergabe der Banken hinzu. Die öffentliche Hand müsste hier aktiv gegensteuern, aber offenbar fehlt es am Bewusstsein, welch große Bedeutung die Baubranche für die Volkswirtschaft hat und wie viele Arbeitsplätze daran hängen. Dieses Bewusstsein müssen wir schaffen und die Politik zum Handeln bewegen.

Welche Akzente wollen Sie für die hagebau setzen?
Grieshofer: Trotz der aktuell schwierigen Marktlage steht die hagebau erfolgreich da, denn sie hat in der Vergangenheit schon viel dafür getan, um sich zukunftsfähig aufzustellen. Durch den sogenannten ‚Soltauer Weg‘ haben wir es geschafft, einen Schulterschluss zwischen den Gesellschaftern und der Kooperationszentrale herzustellen. Unser Slogan ‚Zusammen geht das‘ ist nicht nur eine Floskel, sondern eine Willensbekundung. Alle haben verstanden, dass wir an einem Strang ziehen müssen. Das hat die Schlagkraft der hagebau enorm erhöht, und davon profitieren wir Gesellschafter jetzt. Aber natürlich gibt es Dinge, die wir noch verbessern können. Insbesondere gilt es, die hagebau-Strategie weiter zu optimieren. Wir haben in Österreich schon vor zwei Jahren einen sehr erfolgreichen Strategieprozess absolviert. Diesen Weg müssen wir konsequent fortsetzen.

Welche strategischen Ziele verfolgen Sie?
Grieshofer: Wir haben drei vorrangige Handlungsfelder definiert: Erstens Wachstum und Expansion. Wir wollen - und werden - wachsen. Zweitens brauchen wir das richtige Sortiment und auch die dazugehörigen Services. Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass kleinere Gewerbekunden mehr vorgefertigte Lösungen suchen. Deshalb wollen wir jetzt ein aktives Trendscouting für Service und Sortiment im Fachhandel durchführen und auch im Einzelhandel Servicetrends identifizieren. Und drittens treiben wir die Digitalisierung voran – von den Stammdaten über die Prozesse im Unternehmen bis hin zum Kunden. Omnichannel ist hier das Stichwort. Wir müssen alle Vertriebskanäle bedienen und gut vernetzen. Die hagebau kann viel dazu beitragen, um gerade kleine und mittlere Unternehmen bei der Digitalisierung zu unterstützen, die diesen Prozess allein gar nicht bewältigen könnten.

Sie haben Wachstum als erklärtes Ziel genannt. Die hagebau hat mit Schilowsky in Österreich aber gerade einen großen Gesellschafter verloren.
Es ist bedauerlich, dass Schilowsky verkauft wurde und die hagebau-Familie verlassen musste. Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Wir haben die Fühler in der Branche bereits ausgestreckt, um weitere Unternehmen für unsere starke Gemeinschaft zu gewinnen. Außerdem setzen wir auf organisches Wachstum. Viele hagebau Gesellschafter, gerade auch in Österreich, haben das Potenzial, noch weiter zu wachsen.

Bei der hagebau war es bisher üblich, dass der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende später den Vorsitz übernimmt. Das wäre in zwei Jahren der Fall, wenn Johannes Schuller aus Altersgründen das Amt abgeben muss. Wären Sie bereit für diese Herausforderung?
Zuallererst bin ich jetzt Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und gehe diese Aufgabe mit Respekt an. Ich denke, dass Herr Schuller und ich ein ausgezeichnetes Team sind, denn wir arbeiten bereits seit zehn Jahren sehr gut im hagebau-Aufsichtsrat zusammen. Wir sind beide aktive Ruderer und können die Schlagzahl erhöhen, wenn es notwendig ist. Wenn sich die Frage nach dem Vorsitz in zwei Jahren stellt, wird das Gremium entscheiden. Ich bin bereit, die Herausforderung anzunehmen. Sollte die Wahl auf mich fallen, wünsche ich mir, dass mich alle Gesellschafterkollegen so wahrnehmen, wie ich mich selbst sehe: nicht primär als Österreicher, sondern als hagebau-Gesellschafter, der das Beste für unsere Gemeinschaft will.

Zur Person:
Mag. Robert Grieshofer (52) ist seit 14 Jahren Geschäftsführer der C. Bergmann KG in Traun. In dieser Zeit hat der studierte Wirtschaftspädagoge, der seinen Weg zum Baustoffhandel über den Ruder-Leistungssport, die Marketingbranche und die Baustoffindustrie gefunden hat, das Unternehmen zur heutigen Größe ausgebaut. Aktuell unterhält C. Bergmann neun Standorte mit 300 Mitarbeitern und ist der größte Fliesenfach- und -einzelhändler in Österreich sowie Marktführer im oberösterreichischen Baustoffhandel. Seit 2012 sitzt Grieshofer im Präsidium des Verbands der Baustoffhändler Österreich (VBÖ). Vor zehn Jahren wurde der zweifache Vater und ambitionierte Hobbyruderer in den hagebau Aufsichtsrat berufen und ist in vier Fachbeiräten aktiv, wo er sich besonders für die Themen Fachhandel, IT und Logistik eingesetzt hat. Außerdem leitet er die Regionalgruppe Österreich der hagebau und hat maßgeblich die Strategieentwicklung angestoßen.

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